Marktüberblick
Jetzt muss es also der Dezember richten. Nachdem der tiefrote Oktober die Gesamtrendite der meisten Märkte auf Jahressicht ins Minus drückte, hat ein insgesamt recht ausgeglichener November daran auch nicht viel geändert. Nach Berechnungen von Jim Reid, Chefökonom der Deutschen Bank, wiesen bis ins Jahr 1901 zurückgehend noch nie so viele Anlageklassen in Dollar gerechnet eine negative Jahresrendite aus wie jetzt nach elf Monaten. Untersucht wurden 60 Aktien- und Staatsanleihenindizes, vier Unternehmensanleihenindizes, ein geldmarktnaher Index sowie fünf Rohstoffe. Ganze 89 Prozent davon sind im Minus – Rekord –, während es 2017 noch rekordwenige Verlierer gab. 2018 fällt damit nicht durch die Höhe, sondern die Breite der Verluste aus dem Rahmen.
Die ersten Marktreaktionen auf das G20-Treffen am 3. Dezember reichten jedoch schon aus, den MSCI World Index auf Jahressicht wieder ins Plus zu drücken. Wie nachhaltig dieser Start einer vermeintlichen Jahresendrally ist, ist ebenso ungewiss wie die Nachhaltigkeit des zwischen den USA und China Vereinbarten. Wie in unserem Ausblick zum G20-Treffen (siehe G20 Gipfel: Schön, dass wir darüber geredet haben ) bereits notiert, glauben wir nicht, dass es den USA letztlich nur um das Handelsdefizit und die Strafzölle geht. Doch nur bei Zöllen gab es greifbare, wenn auch bloß temporäre, Ergebnisse: Die USA setzen ihre Erhöhung von 10 auf 25 Prozent auf chinesische Exporte in Höhe von 200 Mrd. US-Dollar zunächst für eine Frist von 90 Tagen aus. In dieser Zeit erwartet man Zugeständnisse Pekings bei einigen strittigen Fragen. Wir bleiben vorsichtig gespannt, während die Vermeidung einer unmittelbaren Eskalation die Märkte zunächst beruhigte.
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