Zusammenfassung

Auf der Suche nach adäquaten Renditen und zusätzlichen Diversifikationspotenzialen investieren viele institutionelle Anleger ihr Vermögen nicht nur in traditionelle gelistete Anlagen, sondern auch in sogenannte Private Markets (nichtgelistete bzw. illiquide) Anlagen. Diese Anlagen erfolgen in Eigen- oder Fremdkapitalinvestitionen, die länder- und/oder branchenspezifisch sein können.

Der Anteil illiquider Anlagen in institutionellen Portfolios ist in den letzten Jahren deutlich angestiegen. In Zeiten dauerhaft niedriger Renditen an den Anleihemärkten erhoffen sich Investoren von illiquiden Anlagen wie Immobilien und Infrastruktur im relativen Vergleich zu liquiden Anlagen höhere Renditen.

Trotz verbesserter Transparenz und Datenqualität in den Märkten für illiquide Anlagen gibt es nach wie vor grundlegende Herausforderungen, die Allokationsentscheidungen für illiquide Anlagen wesentlich komplexer machen als für liquide Anlagen. Diese Herausforderungen erschweren insbesondere die Messbarkeit des Nutzens illiquider Anlagen gegenüber liquiden Anlagen: So investieren beispielsweise viele institutionelle Investoren in illiquide Anlagen, um eine Illiquiditätsprämie gegenüber einer gleichwertigen liquiden Anlage zu erzielen. Die Messung der Höhe der Prämie ist kompliziert, da es an zuverlässigen Benchmarks für nicht börsennotierte Anlagen mangelt. Darüber hinaus ist das Risikoprofil von Privatmarktanlagen zu einem großen Teil das Ergebnis von gutachtenbasierten Bewertungen, die aufgrund fehlender Marktpreise zur Preisbildung verwendet werden. Die beschriebenen Herausforderungen können aber auch gleichzeitig interessante Chancen für institutionelle Investoren darstellen: Renditedaten, die durch gutachtenbasierte Bewertungen geglättet werden, können beispielsweise aus bilanzieller Sicht für Investoren sehr vorteilhaft sein. Trotzdem ist zu beachten, dass Renditeglättung und komplexes Benchmarking dem Einsatz traditioneller Optimierungstechniken für die strategische Asset Allokation (SAA) mit illiquiden Anlagen Grenzen setzen.

Dieser Beitrag analysiert die wichtigsten Herausforderungen und Fragen zur Integration von illiquiden Anlagen im Kontext der SAA. Konkret, wird die Messbarkeit der Illiquiditätsprämie aus theoretischer und praktischer Sicht untersucht. Modellbasierte empirische Studien kommen zu dem Schluss, dass die Prämie als Kompensation für die fehlende Handelbarkeit von illiquiden Anlagen existieren muss. Die angewandte Kapitalmarktforschung liefert in der Praxis dagegen unterschiedliche Ergebnisse, da das Vorhandensein der Prämie sehr stark mit der Wahl der Anlageklasse und Benchmark sowie der Zeitperiode der Messung variiert. Im Rahmen der praktischen Anwendungen zeigen wir, wie die Anpassung eines börsennotierten Aktienmarktindex an systematische
Risikofaktoren zu adäquaten Benchmarks für Private Equity-Investitionen führen kann.

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Prognosen basieren auf Annahmen, Schätzungen, Ansichten und hypothetischen Modellen oder Analysen, die sich als nicht zutreffend oder nicht korrekt herausstellen können. Wertentwicklungen in der Vergangenheit sind kein verlässlicher Indikator für zukünftige Wertentwicklungen.

DWS International GmbH; 30.11.2019
CRC 070347 (09/2019)

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