Marktüberblick
Die meisten Anleger dürften sich geärgert haben, dass der Februar nur 28 Tage hat. Denn er erwies sich als gnädiger Monat, der gewissenhaft an der Vorarbeit des Januars anknüpfte und die im Dezember von vielen Vermögensklassen erlittenen Verluste vollends revidierte oder sogar überkompensierte. Dies galt für so gut wie alle Instrumente, denen man gegenüber Staatsanleihenhöheres Risiko beimisst. Also Aktien, Unternehmensanleihen oder Rohstoffe. Gold und Silber als sichere Häfen schwächelten konsequenterweise. Viele Indizes befinden sich damit wieder auf dem Stand vom vergangenen November oder sogar Oktober. Das ist insofern bemerkenswert, als die negativen Analystenrevisionen der Unternehmensgewinne anhalten. Für den S&P 500 erwartet der Konsens jetzt noch ein Gewinnwachstum für 2019 gegenüber Vorjahr in Höhe von 4,5 Prozent. Am Jahresanfang waren dies noch 7,5 Prozent und im Herbst fast 10 Prozent. Für das erste Quartal wird erstmals seit 2016 ein Gewinnrückgang erwartet. Gegenüber dem Vorjahr sollen unterm Strich 2,7 Prozent weniger übrig bleiben, trotz eines Umsatzwachstums in Höhe von 5,2 Prozent. Kein Wunder, dass es bereits vereinzelt Sorgen vor einer Gewinnrezession gibt. Zwar gehen wir davon aus, dass der Konsens bei seinen Gewinnschätzungen noch nicht den Boden erreicht hat, doch rechnen wir für die USA, wie auch für die meisten anderen Märkte, weiterhin mit einem Gewinnwachstum für 2019. Denn für den starken Gewinnsturz insbesondere im S&P 500 im ersten Quartal gibt es eine Handvoll Faktoren, deren Einfluss im Laufe des Jahres nachlassen dürfte: der Halbleiterzyklus, die Energiepreise oder die Steueränderungen. Dennoch denken wir, dass der starke Jahresstart von der optimistischen Betrachtung schon einiges vorweg genommen hat. Somit belassen wir unser Kursziel für den S&P 500 bei 2850, jetzt allerdings per März 2020. Der Konsens sieht den Index weiterhin bei über 3000 Punkten. Wir wollen jedoch in einem Jahr, von welchem wir von aktuellen Ständen aus eine volatile Seitwärtsbewegung erwarten, rechtzeitig risikobehaftete Positionen auch wieder reduzieren.
Lesen Sie den kompletten Artikel >>hier<<