Korea: Schlagzeilen lassen die Märkte kalt
Politische Risiken rund um die koreanische Halbinsel dominieren in letzter Zeit wieder die Schlagzeilen. Kein Land ist dem Epizentrum der Krise näher als Südkorea. Insofern könnte man vermuten, dass die jüngste Eskalation die Märkte des Landes in Mitleidenschaft ziehen müsste. Bei genauerer Betrachtung stellt man aber fest, dass die Finanzmärkte die großen Sorgen in der öffentlichen Diskussion nicht wirklich teilen, wie aus unserem "Chart of the Week" hervorgeht. Der Won, Südkoreas Währung, hat sich kaum bewegt. Die Kursentwicklung der letzten Wochen ist keinesfalls vergleichbar mit der Schwäche während der Finanzkrise, ganz zu schweigen vom Abverkauf während der Asienkrise in den 1990er Jahren. Die aus Optionspreisen abgeleiteten Volatilitäten, ein beliebtes Maß für Risiken, verharrten ebenfalls auf niedrigem Niveau. Und südkoreanische Aktien haben sich nicht schwächer als andere Aktienmärkte entwickelt: Der Korea Stock Price Index (KOSPI) liegt seit Jahresanfang rund 16 Prozent im Plus. Zusammenfassend scheinen also die Finanzmärkte nicht von einer bevorstehenden militärischen Eskalation auszugehen. In dieser Beziehung teilen sie die Einschätzung von Phil Poole, Head of Research der Deutschen AM, die er in einer " Asset Class Perspective " Publikation vor kurzem dargelegt hat.

Quellen: Bloomberg Finance L.P., Deutsche Asset Management Investment GmbH; Stand: 07.09.2017