Zölle mögen einer spezifischen Branche helfen, aber selten einer gesamten Wirtschaft. Das merken gerade auch die US-Firmen im Angesicht der Einfuhrabgaben auf Stahl und Aluminium
Zölle und andere Handelsbarrieren sind wieder schwer im Kommen. Besonders in Washington denkt man über neue Handelsschranken nach, und im Falle von Stahl- und Aluminiumimporten wurden diese bereits beschlossen. Davon profitieren natürlich die Unternehmen in den betreffenden Branchen, was sich auch an deren Aktienkursentwicklung ableiten lässt, wie aus unserem "Chart of the Week" ersichtlich ist. Allerdings bleiben die Aktionäre längerfristig, selbst bei den vermeintlichen Gewinnern der Strafzölle, skeptisch. So hat der US-Stahlsektor seit der Wahl von Donald Trump sich gerade mal parallel zum breiten US-Markt und zum globalen Stahlsektor entwickelt.
Befragt man eine größere Auswahl an Betrieben, so ist die Beurteilung deutlich negativer. In einer von der Federal Reserve Bank of Chicago durchgeführten, zugegebenermaßen kleinen Umfrage, beurteilten mehr als 70 Prozent der Unternehmen die Folgen der Zölle als leicht bis sehr negativ für die US-Wirtschaft. Nur ein kleiner Anteil von 13 Prozent der Firmen erwartet positive Auswirkungen.[1] Wir können die Sorgen der US-Unternehmen sehr gut nachvollziehen, wie wir auch in unserem CIO Special erläutern: "Freihandel unter Beschuss" .

Quellen: Bloomberg Finance L.P., Deutsche Asset Management Investment GmbH; Stand: 17.05.2018
* US-amerikanischer Nebenwertindex, der die 1.000 größten Werte des Russell 3000 Index abbildet. Der Russell 1000 Steel Index wiederum besteht aus den drei Stahlwerten, die im Russell 1000 Index enthalten sind.