Infrastruktur ist en vogue – nicht nur bei Politikern auf beiden Seiten des Atlantiks. In den letzten Jahren schlugen börsennotierte US-Infrastrukturfirmen, gemessen am Dow Jones Brookfield Global Infrastructure Index, den Gesamtmarkt. Derzeit handelt die Branche mit einem nachlaufenden Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 24, der S&P 500 Index mit einem von 18.
Hierin spiegelt sich teils die Anziehungskraft hoher Dividendenrenditen wider. Gegenüber niedrig rentierenden Anleihen hat dieser Sektor einen zusätzlichen Vorteil. Wächst die Wirtschaft nominal, steigen auch Infrastrukturgewinne, was tendenziell gegen höhere Inflation schützen sollte. Das höhere KGV ist wohl Ausdruck stabiler Erträge und höherer Dividenden. Das größte Risiko für diese Anlageklasse liegt in unerwartet steigenden Realzinsen.
Im aktuellen Umfeld profitieren Betreiber von Mobilfunktürmen von der weltweiten Datenflut. Wie so oft steckt der Teufel im Detail, wie den Auswirkungen technologischer Veränderungen, zum Beispiel der zunehmenden Zahl an Funkzugangsknoten mit niedriger Leistung. Vor dem Hintergrund eines stabilen Wirtschaftswachstums und leicht höherer Inflation sehen wir angesichts stetig steigender Volumina auch Bahnunternehmen positiv. Die eigentliche Frage ist aber, welche Schienenbetreiber am besten positioniert sind. Auch hier lohnt die Liebe zum Detail
Infrastrukturbewertungen aus einem anderen Blickwinkel
Die durchschnittliche Dividendenrendite für börsennotierte US-Infrastruktur liegt mit 3,6% beinahe 200 Basispunkte über der von 10-jährigen US-Treasuries und deutlich über dem langfristigen Mittel.

Quelle: Bloomberg Finance LP; Stand: 01.09.2016