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06.11.2025
Die monatlichen Investment Traffic Lights bieten eine detaillierte Marktanalyse und unsere Sicht auf die Entwicklung der wichtigsten Anlageklassen
IN KÜRZE
Wer einzig auf die Preisveränderung von Gold (plus vier Prozent) und Öl (minus drei Prozent) gegenüber dem Vormonat schaut könnte zum Trugschluss gelangen, dass im Oktober insbesondere geopolitisch wenig los war.[1] Doch ein Blick auf die Bewegungen innerhalb des Monats zeugen vom Gegenteil: Gold lag in der Spitze 13 Prozent gegenüber Monatsanfang vorne und hätte fast die 4400-Dollar-Marke je Unze durchbrochen, nur um dann wieder auf die 4000er Marke zu fallen. Bei Öl der Sorte Brent war es genau andersherum. Es fiel von 68 auf nahe 60 Dollar je Fass und stieg dann wieder auf 65 Dollar. Und Aktien erklommen auf verschiedenen Kontinenten neue Rekordstände, trotz eines temporären Rücksetzers.
Ausgelöst wurden diese Ausschläge vor allem durch politische Ereignisse. Das zumindest kurzfristig markanteste war eine erneute Androhung Donald Trumps am 10. Oktober, die Zölle auf Importe aus China auf 100 Prozent zu erhöhen. Vielleicht ein letztes Mal reagierten die Märkte heftig, der S&P 500 fiel an einem Tag um 2,7 Prozent, sein größter Tagesverlust seit April. Doch wie so oft ruderte der US-Präsident schnell wieder zurück, und spätestens beim kurzfristig anberaumten Treffen von Trump mit seinem chinesischen Amtskollegen Xi Jinping in Südkorea Ende des Monats dürfte dann auch dem letzten Beobachter aufgefallen sein, wer bei diesem Duell die Zügel in der Hand hält. Das Zauberwort heißt immer noch Seltene Erden, über die China in fast monopolistischer Weise verfügt, und von dem die USA (und der Rest der Welt) in mehreren Industrien schwer abhängig sind. Von erneuerbaren Energien, über Halbleiter und Autos bis hin zur Verteidigung.[2]
Dies könnten die Leitplanken für den prägenden Wettlauf der kommenden Jahre sein: der Rest der Welt wird versuchen, alternative Bezugsquellen für Seltene Erden zu finden und China könnte alles tun, bei den für die Künstliche Intelligenz so wichtigen Halbleitern dem Westen die Stirn bieten zu können. Bis jetzt dominiert eine Firma dieses Segment, die es im Oktober als erste Firma überhaupt schaffte, die Marke von 5 Billionen Dollar zu überschreiten: Nvidia. [[Dosclaimer: Jegliche Nennung von spezifischen Wertpapieren dient ausschließlich Illustrationszwecken und stellt keine Empfehlung dar.]] Die KI-Euphorie kannte demnach auch im Oktober ebenso wenig Grenzen wie die Investitionen allen voran der fünf großen US-Hyperscaler (Microsoft, Alphabet, Amazon, Meta und Oracle). Allerdings wurden Ende Oktober die großen Investitionspläne letzterer beiden von den Anlegern recht skeptisch empfangen, was jedoch auch mit deren Historie beim Thema effiziente Mittelverwendung zu tun haben kann. Auch wird, zumindest in Worten, die zirkulären Beziehungen der großen KI-Spieler im Markt zunehmend skeptisch gesehen.
Kurz noch zu den politischen Wendepunkten des vergangenen Monats: mit dem weiteren Platzen einer Regierung in Frankreich werden die Zweifel (auch der Ratingagenturen) an der Reformfähigkeit der Franzosen immer größer; während der Extrem-Reformer in der Casa Rosada, Javier Milei, gestärkt aus einer Wahl hervorging. Währungs-, Anleihe- und Aktienanleger zeigten sich allesamt begeistert. Weniger begeistert zeigten sich wiederum die niederländischen Wähler von der Regierungsarbeit der rechtspopulistischen PVV über die vergangenen zwei Jahre. Ihr Chef, Geert Wilders, wurde an der Wahlurne abgestraft, Sieger wurde die linksliberale D66 unter dem 38-Jahre jungen Rob Jetten. In Japan wiederum hat die erste Premierministerin in der Geschichte des Landes, Sanae Takaichi einen beeindruckenden Start hingelegt. Die Börse zeigte sich begeistert (der Topix gewann 8 Prozent), dass sie nichts mehr zu Steuererhöhungen sagte, sondern Hoffnung auf eine akkommodierende Geldpolitik und expandierende Fiskalpolitik macht. Zudem bewies sie großes Geschick beim Umgang mit dem US-Präsidenten anlässlich seines jüngsten Japan-Besuchs. Letzterer kann übrigens für sich beanspruchen, die zwei längsten „government shutdowns“ der US-Geschichte zu verantworten. Diese Stilllegung vieler Behörden hat nicht nur zur Folge, dass rund 1,5 Millionen Angestellte kein reguläres Einkommen mehr erhalten, sondern dass auch die Zentralbank der USA, die Federal Reserve (Fed), ihre „datenabhängigen“ Zinsentscheidungen auf einem sehr löchrigen Datengerüst basieren. Dazu kommt, dass Inflation und Wirtschaftsaktivität nicht nur in den USA vielen Zentralbanken weltweit dazu veranlasst haben, weitere Zinssenkungen nicht mehr als selbstverständlich zu bezeichnen. Die Renditen langjähriger Staatsanleihen in den USA und Europa legten in der zweiten Oktoberhälfte daher wieder zu.
Wer würde es jetzt noch wagen, gegen eine Jahresendrallye zu wetten? Alles scheint sich zu einem stimmigen Bild zu fügen: Der KI-Zug rollt weiterhin mit voller Kraft, die Berichtssaison verläuft bislang glimpflich, Präsident Trump macht einige der Schäden rückgängig, die er zuvor in den Handelsbeziehungen mit Asien angerichtet hatte, und die Zentralbanken liefern – im Großen und Ganzen – das, was erwartet wurde.
Aber sorgenfrei können Anleger natürlich nie sein, wie ein paar wenige Beispiele zeigen. Die Entscheidungsfindung der US-Notenbank (Fed) wird dadurch erschwert, dass ihr die Daten fehlen, auf die sie sich laut eigener Aussage bei ihrer Zinspolitik stützt – denn die US-Regierung befindet sich Anfang November immer noch im Shutdown. Das bedeutet, dass sowohl Inflations- als auch Arbeitsmarktdaten schwer zu erheben und zu bewerten sind. Weitere Probleme könnten die Jahresendrallye ebenfalls entgleisen lassen. Die Bewertungen von US-Aktien befinden sich auf Rekordniveau – ebenso wie die Konzentration des US-Aktienmarkts auf eine Handvoll (KI-orientierter) Unternehmen mit beinahe inzestuösen Verflechtungen. Es wird zunehmend schwieriger zu erkennen, ob ein Unternehmen Kunde, strategischer Partner, Investor oder Konkurrent eines anderen ist. Sie stecken alle unter einer Decke – im Guten wie im Schlechten. Auch der Markt für Privatkredite birgt zunehmend Risiken, wie einige führende US-Banker anlässlich der Berichtssaison erwähnten.
Die Renditen von Staatsanleihen bewegen sich seit einigen Wochen oder sogar Monaten in einer engen Spanne. Dahinter verbirgt sich allerdings, dass die Zentralbanken durchaus unterschiedliche Wege, oder zumindest in unterschiedlichen Geschwindigkeiten gehen. Die Europäische Zentralbank (EZB) könnte die Leitzinsen in diesem oder im nächsten Jahr noch einmal senken – oder auch nicht. Die Fed ließ offen, ob sie in diesem Jahr noch einmal senken wird, aber die Anleger sind weiterhin fest davon überzeugt, dass sie im nächsten Jahr mehrere Zinssenkungen vornehmen wird. Die Bank of Japan (BoJ) dürfte noch zwei weitere Zinserhöhungen vornehmen, aber der Zeitpunkt ist ungewiss. Die Schweizerische Nationalbank (SNB) ist bereits bei Null Prozent angekommen und es wird – zumindest derzeit – allgemein nicht erwartet, dass sie erneut in den negativen Bereich geht. Die Bank of England schließlich würde gerne senken, kann es aber wegen der Inflation nicht.
Während die aktuellen Renditen von Staatsanleihen im Allgemeinen nicht weit von unseren strategischen Zielwerten entfernt sind (die wir in drei Wochen aktualisieren werden), haben wir im Oktober folgende taktische Änderungen vorgenommen:
Staatsanleihen
Wir haben 10-jährige britische Staatsanleihen (Gilts) auf "Neutral" herabgestuft, da wir davon ausgehen, dass sich die Renditen in einer engen Spanne bewegen werden – mit mehr Aufwärts- als Abwärtsrisiken.
Unternehmensanleihen
Wir haben Euro-Unternehmensanleihen mit Investment-Grade-Rating herabgestuft, da sich die Spreads nahe den niedrigsten Niveaus seit der globalen Finanzkrise befinden – mit anderen Worten: bei dieser Bewertung ist wenig Spielraum für Enttäuschungen eingepreist. Dennoch bleibt das technische Umfeld für diese Anlageklasse unterstützend, da die Nachfrage robust ist.
Währungen
Im Währungsbereich haben wir Britisches Pfund (GBP) vs. USD auf "Neutral" gesenkt, da der Dollar-Schwäche aus der ersten Jahreshälfte die Luft ausgegangen ist, während gleichzeitig die fragilen britischen Staatsfinanzen und die fehlenden Reformanstrengungen gegen ein stärkeres Pfund sprechen.
Die Begeisterung über die neue Fähigkeit der Menschheit, Nullen und Einsen in intelligente Worte, Videos und Erkenntnisse zu verwandeln hat die Aktienindizes auf Rekordhöhen getrieben. Unsere Indexziele für September 2026 (S&P 500 6.800 / Dax 25.900) wirken daher bereits überholt – ein frischer Blick darauf ist bei unserem Chief Investment Office (CIO) Day am 20. November notwendig.
Mit drei bis vier wahrscheinlichen Zinssenkungen der Fed in den kommenden zwölf Monaten und weiterhin hohen einstelligen Wachstumswerten bei den Gewinnerwartungen (EPS) für 2026 und 2027 werden wir voraussichtlich eine konstruktive Haltung gegenüber breit diversifizierten, globalen Aktienportfolios beibehalten.
Anfang Oktober haben wir deutsche Aktien innerhalb des europäischen Universums auf +1 hochgestuft. Nachdem die Euphorie nach der Wahl im Mai abgeklungen war, folgte eine Phase der Enttäuschung. Diese könnte nun zu Ende gehen, da Anleger sich zunehmend mit dem Gedanken anfreunden, dass die positiven Effekte der neuen fiskalischen Ausgabenprogramme erst gegen Jahresende im Verteidigungshaushalt und 2026 im Infrastrukturbereich spürbar werden. Gleichzeitig wirkt Deutschland – sowohl in Bezug auf die Staatsverschuldung im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) als auch auf die politische Stabilität – derzeit solider als viele seiner größeren europäischen Nachbarn.
Wir haben den globalen Gesundheitssektor auf "Neutral" herabgestuft. Nach sehr negativen Schlagzeilen im Anschluss an die US-Wahl gab es zuletzt einige Einigungen zwischen der US-Pharmaindustrie und dem Weißen Haus, die von den Märkten positiv aufgenommen wurden. Auch wenn der Sektor im historischen Vergleich weiterhin relativ günstig bewertet erscheint, erwarten wir mittelfristig nur verhaltenes Umsatz- und Gewinnwachstum, da viele Patente auslaufen. Positiv bleiben wir jedoch für die Sub-Sektoren Life Sciences und Medizintechnik gestimmt.
Anfang Oktober haben wir den gesamten Rohstoffindex (Bloomberg Commodity Index) sowie Gold auf "Neutral" herabgestuft. Zwar führte die Ankündigung der Trump-Regierung, Sanktionen gegen die beiden größten russischen Ölkonzerne zu verhängen, kurzfristig zu einem Anstieg des Ölpreises, doch gehen wir davon aus, dass die längerfristige Schwäche anhalten wird. Das Angebot wächst weiterhin schneller als die Nachfrage, und OPEC+ hat Anfang November lediglich angekündigt, ihre Produktionsausweitung Anfang 2026 zunächst einmal zu pausieren, nachdem sie zum Jahresende noch weiter erhöht wird.
Bei Gold sehen wir zwei kurzfristige Gegenwinde: a) Ein höherer Goldpreis wirkt sich auf preissensible Käufer aus – insbesondere die Nachfrage aus dem chinesischen und indischen Einzelhandel hat nachgelassen. b) Zentralbanken haben sich in den letzten Wochen tendenziell etwas restriktiver gezeigt, und ein optimistischeres Zins- und Renditeumfeld dürfte die Goldnachfrage von Finanzinvestoren belasten.
Die folgende Übersicht veranschaulicht unsere kurz- und langfristige Positionierung
| Rates | 1 bis 3 Monate | bis September 2026 |
|---|---|---|
| US-Staatsanleihen (2 Jahre) | ||
| US-Staatsanleihen (10 Jahre) | ||
| US-Staatsanleihen (30 Jahre) | | |
| Deutsche Bundesanleihen (2 Jahre) | | |
| Deutsche Bundesanleihen (10 Jahre) | | |
| Deutsche Bundesanleihen (30 Jahre) | | |
| UK-Staatsanleihen (10 Jahre) | | |
| Japanische Staatsanleihen (2 Jahre) | | |
| Japanische Staatsanleihen (10 Jahre) | ||
| Spreads | 1 bis 3 Monate | bis September 2026 |
| Italien (10 Jahre)[3] | ||
| US-Investment-Grade-Anleihen | ||
| US-HochzinsanleihenHigh Yield (HY) | ||
| EUR-Investment-Grade-Anleihen[3] | ||
| EUR-Hochzinsanleihen[3] | ||
| Asien-Unternehmensanleihen | ||
| Schwellenländer Staatsanleihen | ||
Besicherte und spezielle Bonds | 1 bis 3 Monate | bis September 2026 |
| Covered bonds[4] | ||
| US-Hochzinsanleihen-Kommunalanleihen | ||
| US-Mortgage-Backed-Securities | ||
| Währungen | 1 bis 3 Monate | bis September 2026 |
| EUR vs. USD | ||
| USD vs. JPY | ||
| EUR vs. JPY | ||
| EUR vs. GBP | ||
| GBP vs. USD | ||
| USD vs. CNY |
Taktische Sicht (1 bis 3 monate)
Die taktische Sicht basiert auf der Kursentwicklung der Anleihen.
Positiver Ausblick
Neutraler Ausblick
Negativer Ausblick
Strategische Sicht bis September 2026
Bei Staatsanleihen basiert die strategische Sicht auf der Kursentwicklung der Anleihen.
Bei Unternehmensanleihen, besicherten und speziellen Bonds sowie Schwellenländer-Anleihen in US Dollar beziehen sich die Signale auf einen optionsadjustierten Spread zu US-Staatsanleihen. Bei in Euro denominierten Anleihen handelt es sich um den Spread zu Bundesanleihen. Die Entwicklung des Spread sowie die Zinsentwicklung bei Staatsanleihen beeinflussen den Anleihewert. Investoren, die rein von der Entwicklung des Spread profitieren wollen, müssen sich gegen das Zinsänderungsrisiko absichern.
Die Farben signalisieren das Ertragspotenzial für Long-Only-Investoren.
Positives Ertragspotenzial
Die Gewinnchancen, aber auch das Verlustrisiko sind eher begrenzt
Negatives Ertragspotenzial
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