In Kürze

In den letzten vier Jahren sind Zentralbanken, Regulierungsbehörden für Banken, Pensionsfonds und Versicherungsunternehmen zu den neuen Schlüsselakteuren geworden, die den Fokus der Finanzsektoren auf nachhaltige und verantwortungsbewusste Anlagen beschleunigen.

Der Klimawandel hat und wird angesichts der potenziellen Risiken für die Finanzstabilität ein Schwerpunktthema sein. Die Zentralbanken haben sich weitgehend darauf konzentriert, die Offenlegung von Klimarisiken bei Unternehmen und Investoren zu fördern und damit die Arbeit der Task Force for Climate-related Financial Disclosure (TCFD) zu unterstützen.

Neben der Förderung einer verbesserten Offenlegung schlagen wir vor, dass die Zentralbanken mehr tun können, um den kohlenstoffarmen Übergang und die Ziele der nachhaltigen Entwicklung zu unterstützen, ohne ihre Mandate zu beeinträchtigen. Dies könnte in Form von geldpolitischen Rahmenbedingungen, dem Aufbau der Evidenzgrundlage für differenzierte Eigenkapital- und Mindestreservequoten und der Festlegung verantwortungsvoller Anlagestrukturen für Zentralbankbilanzen, Reserven und eigene Pensionsfonds geschehen.

Die Ausweitung der Zentralbankbilanzen, der Anstieg der offiziellen Devisenbestände, insbesondere bei den Zentralbanken der Schwellenländer, sowie die Einführung innovativerer Anlagestrategien durch die Zentralbanken könnten eine Chance für direktere ESG- und klimarisikobezogene Anlagestrategien bieten.

Wir schlagen vor, dass die Zentralbanken der entwickelten Märkte ihre Pendants der Schwellenländer unterstützen könnten, indem sie beispielsweise durch die Umsetzung verantwortungsvoller Anlagestrukturen für ihre Reserven und Pensionen führend sind. So könnten die Zentralbanken beispielsweise Unterzeichner der Principles for Responsible Investing (PRI) werden, die ESG-Integration in Fonds/Benchmarks verlangen und das Engagement von Investoren und Regierungen erwarten. Darüber hinaus ermöglichen die verbesserten Klimarisikodaten auch eine robustere Integration von Sach- und Übergangsrisiken in Anlageportfolios.

Die zunehmende Popularität passiver Indizes und insbesondere ESG- und Low Carbon Investing bietet einen einfachen ersten Schritt für die Verlagerung eines Portfolios hin zu verantwortungsbewussten Investments.

Schließlich dürfte die Debatte über einen "grün unterstützenden Faktor/braun strafenden Faktor" bei den Anforderungen an die Kapitalrücklage noch einige Zeit andauern. Wir glauben jedoch, dass die Idee eines grünen Unterstützungsfaktors für grüne Hypotheken logisch überzeugend ist und mehr Forschung verdient. So könnten die Zentralbanken beispielsweise prüfen, wie sie die Schaffung standardisierter energieeffizienter Hypotheken unterstützen können, die zu Green Asset Backed Bonds führen könnten. Dies könnte die Beweisgrundlage für die Betrachtung eines "grünen Unterstützungsfaktors" liefern. Ein "grauer Sanktionsfaktor" könnte in Betracht gezogen werden, da die Emissionen schnell reduziert werden müssen.

Wir glauben, dass die Einrichtung des Netzwerks zur Ökologisierung des Finanzsystems (NGFS) und die Erfolgsbilanz der Zentralbanken bei der Förderung bewährter Praktiken sie in die einzigartige Lage versetzt, ein breiteres Finanzmarktverhalten zu beeinflussen und den Übergang zu einer sozial und ökologisch nachhaltigeren Wirtschaft und einem nachhaltigeren Finanzsystem zu beschleunigen.

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