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Wichtiger Sicherheitshinweis: Warnung vor Betrugsversuchen im Namen der DWS

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Wenn Sie unerwartet Anrufe, Nachrichten oder E-Mails erhalten, die angeblich von der DWS stammen, seien Sie vorsichtig. Geben Sie keine persönlichen Daten preis und leisten Sie keine Zahlungen.
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US-Unsicherheit und Europas Entschlossenheit

Letter to Investors
Macro
Aktien
Renten
Alternative Anlagen

23.03.2025

Seit Trumps Amtsantritt stürzen US-Aktien ab – seine Zollpolitik irritiert jeden. Jetzt herrschen Wachstums-sorgen in den USA, aber Hoffnungen in Europa. Strohfeuer oder Trendwende? Zur Zeit ist wenig gewiss.

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Vincenzo Vedda

Chief Investment Officer

Europarliament. Flags of the countries European Union
US-Unsicherheit und Europas Entschlossenheit

"Unser Kernszenario, solides US-Wirtschaftswachstum und zusätzliche Fantasie an den Aktienmärkten durch Donald Trump, erhält viel Gegenwind. Zumal wir nicht mehr unbedingt davon ausgehen können, dass Trump von seinen schädlichsten Vorhaben ablässt, wenn die Märkte nur genügend wackeln. Die Unberechenbarkeit seiner Politk dämpft im eigenen Land die Stimmung bei Firmen und Verbrauchern. Und im Ausland geht man auf Distanz zu den USA. Vieles spricht dafür, dass wir eine Zeitenwende erleben. Die sich aktuell auch darin ausdrückt, dass institutionalle US-Investoren erstmals seit langem wieder für Europäische Aktien interessieren. "

 

Vincenzo Vedda, Chief Investment Officer

Rund vier Monate nach dem Wahlsieg Donald Trumps hat der rund zwei Prozent verloren, während der rund 20 Prozent vorne liegt.[1] Damit dürften die wenigsten Marktteilnehmer gerechnet haben. Galt doch als ausgemacht, dass die von Trump neu entfachten „Animal Spirits“ den ohnehin vom „American Exceptionalism“ beflügelten US-Aktienmarkt in neue Höhen treiben würden. Es kam anders. Der erste Dämpfer erfolgte in Form eines jungen KI-Unternehmens aus China, DeepSeek, welches Ende Januar das KI-Narrativ und seine Preismodelle ins Wanken brachte. Und dann kam Donald Trump. Und enttäuscht die Märkte seitdem. Nicht zuletzt, da mittlerweile neben ihm auch mehrere Kabinettsmitglieder ihre Bereitschaft signalisiert haben, für die angestrebte Neuaufstellung der US-Politik und Wirtschaft die USA sogar in eine schlittern zu lassen.

 

US-Unsicherheit und Europas Entschlossenheit
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Kernszenario steht unter Trump-Vorbehalt

Vor diesem Hintergrund gehen wir mit großer Vorsicht in die kommenden Monate. Es bleibt unser Kernszenario, dass die US-Regierung sich doch noch von Kritik und Märkten beeindrucken lässt, und insbesondere die bisher angekündigten Strafzölle in ihrer Höhe nicht beibehalten wird. Aber unsere Zuversicht in dieses Szenario sinkt, statt dass sie wächst. Unsere größte Sorge ist zudem, dass die Unsicherheit bei den Unternehmen bestehen bleibt, mit entsprechenden Auswirkungen auf ihre Investitionspläne. Zusammen mit ebenfalls verunsicherten Verbrauchern führt das zu verhaltenen US-Wachstumsaussichten, wir prognostizieren 2,0 Prozent für 2025 und 2026.

Überraschendes Comeback Europas könnte an den Märkten noch weitergespielt werden

Für Europa, wer hätte das noch vor wenigen Wochen gedacht, stellt sich die Ausgangslage genau andersherum dar. Was auch der Tatsache geschuldet ist, dass die USA von einen relativ höheren und Europa von einem recht niedrigen Niveau gestartet sind. Nicht zuletzt dank der deutschen und europäischen Fiskalpakete haben sich die Wachstumsaussichten in Europa verbessert und sehen gerade angelsächsische Investoren die de-facto Aussetzung der deutschen Schuldenbremse als Wendepunkt. Wir schließen uns dieser Meinung mit einem Schuss Skepsis an, da wir einen langen Weg vom Beschluss der Fiskalpakete bis zu ihrem Niederschlag in den Gewinnen der Unternehmen wähnen. Wir haben unsere 2025er Wachstumsschätzungen daher nur von 0,9 auf 1,0 Prozent angehoben. Aber für 2026 von 1 auf 1,5 Prozent.

Breit aufgestelltes Portfolio bleibt unsere Präferenz

Auch wenn einige Sektoren (insbesondere verteidigungs- und bau- und infrastrukturnahe) schon relativ teuer geworden sind, glauben wir, dass anhaltende Umschichtungen vom US- in den Europäischen Markt die Börsen noch weiter treiben könnten (wir sehen den Dax bei 24.000 Punkten bis März 2026). Den S&P 500 sehen wir in zwölf Monaten bei 6300 Punkten, was angesichts der jüngsten Korrektur ein zweistelliges Renditepotenzial verspricht. Das mag im jetzigen Umfeld überraschen. Doch sollte man nicht vergessen, dass der Index deutlich weniger konjunkturanfällig als früher ist. Und dass die großen Technologiefirmen, Stand heute, weiterhin stattliches Gewinnwachstum erzielen dürften. Sollten die USA also wie von uns erwartet, in keine Rezession schlittern, bestünde unserer Ansicht nach das Risiko für US-Aktien weniger im Gewinnrückgang als in rückläufigen Bewertungen (also geringeren s) aufgrund sich eintrübender Stimmung.[7]

Zentralbanken und Anleiheanleger zwischen Inflations- und Wachstumssorgen

Von der erwarten wir im Prognosezeitraum (also bis einschließlich März 2026) noch zwei Zinskürzungen. Von der erwarten wir nur noch einen Zinsschritt. Dies trägt, neben dem bereits erwähnten allgemeinen Stimmungsbild dazu bei, dass wir einen schwächeren Dollar (EURUSD bei 1,15 bis März 2026) erwarten. US-Staatsanleihen dürften weiterhin im Spannungsfeld zwischen Wachstums- und Inflationssorgen in einem relativ engen Band handeln. Wir sehen 10-jährige Treasuryrenditen bei 4,5 Prozent in zwölf Monaten. Trotz immenser Fiskalpakete sehen wir Bundrenditen in zwölf Monaten unter der drei-Prozentmarke rentieren, was nicht zuletzt dem geringen deutschen Potenzialwachstum geschuldet ist. Bei Unternehmensanleihen ziehen wir die Titel mit dem Segment vor.

Als institutioneller Anleger müssen wir gut begründete Renditeannahmen für die nahe und weite Zukunft treffen, was wir auch diesmal getan haben. Wir sind uns aber bewusst, dass wir schon in drei Monaten deutliche Änderungen vornehmen könnten, in Abhängigkeit von der US-Politik. Wir denken, dass in diesem Umfeld einmal mehr ein breit aufgestelltes Portfolio die beste Anlagestrategie darstellt, in welchen nicht zuletzt auch Gold einen festen Bestandteil darstellt.   

 

Unsere Prognosen

Aufgrund des aktuell sehr dynamischen Marktumfeldes können diese Prognosen jederzeit angepasst werden.
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